Geschrieben am 02.12.2014 von Nico in Tests, Tipps & Tricks 0 Kommentare Trackback
In meinen Testberichten ist immer mal wieder ein Produkt dabei, welches für extreme Bedingungen und höchste Ansprüche entwickelt ist. Ich bin kein Profisportler und komme nur gelegentlich in den Genuss von längeren und anspruchsvolleren Touren, auch bei widrigem Wetter. Aber gerade weil ich kein Profi bin, will ich für diese wenigen, kritischen Momente gerüstet sein und nicht am Material sparen.
Damit sich die oft teure Investition in das Hight-End-Material trotzdem lohnt, sollte die Ausrüstung auch im täglichem Leben möglichst gut performen und damit ihr Geld wert sein.
Aus diesem Grund, schaue ist sehr aus dieser Perspektive und schreibe über meine Erfahrungen im härtesten, aller Einsatzszenaren: Dem Alltag. 😉
Heute im Test: Die Lyskamm – Fleecejacke von Directalpine
Diese Jacke als Fleecejacke zu bezeichnen trifft es eigentlich nicht mehr richtig. Die Jacke ist nur noch in den Ansätzen vergleichbar mit einer herkömmlichen, einfachen Fleecejacke.
In der Beschreibung des Herstellers liest sich der Aufbau der Jacke folgendermaßen:
„Polartec Wind Pro fleece 244 g/m2 (100% PES), Shoulders, hood, forearms: Cordura WBL systém – lightweight abrasion resistant fabric 46 % Cordura (PAD), 32 % Tactel (PES), 14 % Lycra (PUR), 8% Coolmax (PES), DWR finish (PFOA free, ECO Friendly)“
In einfachen Worten wurde für die Jacke der Polartec Wind Pro-Fleece mit einer stärke von 244 g/m2 verarbeitet. Zusätzlich dazu sind die Ellenbogen, die Kapuze und die Schultern mit einem Condura-Stoff außen verstärkt. Imprägniert ist die Jacke mit einem DRW-Finish.
Erkennbar sind die Stoffe an der unterschiedlichen Farbgebung. Der Fleece ist schwarz, die Condura-Verstärkung ist grau, was auch den Angaben zu den Farben des Herstellers (Farbe black/gray) entspricht. 🙂
Das Gewicht der Jacke ist mit 590g in der Größe „L“ angegeben, Die Größe „M“ bringt nur 512g auf die Wage.
An der Jacke fällt sofort die – was für eine Fleecejacke eher ungewöhnlich ist – Kapuze auf, welche der Jacke eher den Look einer Softshell-Jacke gib.
Als zweites bemerkt man direkt beim Anziehen, dass die Jacke eng geschnitten ist. Das ist gut, da diese somit sehr gut am Körper anliegt und die Wärme dicht am Körper halten kann. Durch die vorgeformten Ärmel hat man – trotz des engen Schnitts – eine sehr hohe Bewegungsfreiheit.
Der Schnitt der Jacke ist generell etwas kurz, damit kann die Jacke zum Beispiel gut unter einem Klettergurt getragen werden. Beim Radfahren fehlen hier leider ein paar Zentimeter, wodurch es gelegentlich an den „Nieren zieht“. Um dies zu vermeiden, wurde der Saum mit einem einstellbaren Gummizug versehen, über welchen die Jacke unten zusammengezogen werden kann.
Die zwei Seitentaschen der Jacke sind etwas höher gesetzt. Dadurch sind die Taschen größer und man kann mehr verstauen. Wichtiger ist aber, dass die Taschen auch mit geschlossenen Hüftgurt des Rucksacks, oder eben auch unter einem Klettergurt noch zu öffnen und somit nutzbar sind.
Last but not least hat die Jacke eine Brusttasche für kleine, wichtige Utensilien. Bei dieser Jacke mal ohne Kopfhörerausgang, dafür aber mit einem gut zu greifendem Reißverschluss. Dies zeichnet im übrigen alle Reißverschlüsse aus, dass diese auch mit Handschuhen gut zu öffnen oder zu schließen sind.
Der „normale“ Fleecestoff speichert aufgrund seines leichtem Gewichts und des dabei hohes Volumen, die Wärme hervorragend. Diese isolierende Eigenschaft, sowie ein oft angenehmer Tragekomfort macht Fleecejacken und -pullover zu Standardkleidungsstücken in fast allen Haushalten. Leider – und das ist ein großer Nachteil, ist Fleece sehr luftdurchlässig und kann schon bei leichten Winden die Wärme nicht mehr halten.
Diesen Nachteil versucht der hier genutzte Polartec Wind Pro Fleece auszugleichen. Dieser Stoff speichert die Wärme auch bei stärkerem Wind und bietet so ein sehr viel breiteren Einsatzbereich als herkömmliche Fleecejacken. Zudem ist es – wie auch alle anderen Fleece-Stoffe – sehr atmungsaktiv, was sich auf den Tragekomfort auswirkt.
Allgemein ist Fleece für eine guten Eigenschaften in Bezug auf die Abnutzung bekannt. So ist dieser sehr pillingarm und scheuerfest. Das ist auch beim hier eingesetzten Stoff der Fall. Zusätzlich dazu wurde der Fleece an wichtigen Stellen verstärkt, so dass auch bei überdurchschnittlicher Beanspruchung das Material nicht leidet.
Die Jacke hat einen sehr breiten Einsatzbereich, auch wenn diese einzeln getragen wird. Noch breiter wird dieser in der Kombination mit mehreren Jacken. Durch den engen Schnitt ist es ohne Probleme möglich eine oder zwei weitere Jacken über die Lyskamm zu ziehen. Auch die Eng anliegende Kapuze passt als „wärmende Schicht“ unter die Kapuze einer Hardshell-Jacke oder auch unter den Snowboardhelm, wenn doch etwas mehr Wind geht auf dem Berg. 🙂
Pro:
Contra:
Meine Fleecejacken sind und bleiben die meistgenutzten Kleidungsstücke in meinem Schrank. Während diese bisher oft nur als „mid-Layer“ unter einer Softshell-Jacke oder in geschlossenen Hütten zum Einsatz kamen, bietet die Lyskamm ein größeres Einsatzgebiet.
Im Herbst Drachen steigen im Winter mal schnell Holz holen im Schnee, in den Übergangszeiten beim Radfahren, oder beim Snowboarden an wärmeren Tagen. die Jacke kann – auch durch die Kaputze – doch öfter genutzt werden, als gedacht.
Für meinen Bedarf könnte die Jacke etwas länger geschnitten sein, dies ist allerdings – auch durch den festen Gummizug am Bund – doch ein eher ein optisches Thema. 🙂
Hersteller: http://www.directalpine.cz/de
Produkt: http://www.directalpine.cz/de/jacke-lyskam
Kaufen: http://www.bergfreunde.de/directalpine-lyskamm-fleecejacke/
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