Geschrieben am 13.10.2011 von Nico in privat, Tests, Tipps & Tricks 3 Kommentare Trackback
Mittlerweile sieht man sie überall; im Park, am Fluss, im Wald oder auf dem Zeltplatz: Mädels und Jungs, die auf einer Slackline turnen. Irgendwie hip, fast schon zu hip. Dies führte für mich unweigerlich zu der Frage, was es mit dem Balancegerät (wie es der Deutsche sagt) auf sich hat. Im folgenden Beitrag berichte ich über die Gibbon TravelLine Slackline und wie sich meine ersten Schritte als Äquilibrist (wie es die ganz Schlauen nennen) angefühlt haben.
Die Slackline sieht eigentlich erst mal nicht viel anders aus wie ein Spanngurt zur Ladungssicherung aus dem Baumarkt. Einzig die Gummierung, welche der Line einen stylischen Anstrich verleiht, zeigt, dass wir damit besser nicht unser Surfboard am Bulli befestigen. 😉
Ein Blick auf die Herstellerseite zeigt schnell, dass das Material dann doch einen entscheidenden Unterschied hat. Die Line ist aus Nylon hergestellt und damit elastischer (und sicherer) als ein einfacher Baumarkt-Spanngurt. Die Elastizität macht auch einen großen Teil der Reißfestigkeit der Gurte aus, die hohen dynamischen Belastungen ausgesetzt sind.
Mit einer Länge von 15 m ist der Gurt relativ lang, was dahingehend kein Problem darstellt, da das Band beliebig kurz gespannt werden kann. Die Breite von 50 mm kommt Anfängern, wie mir, sehr zu Gute. Hier finden auch ungeübte Füße einen schon fast sicheren Halt.
Mit Packsack und dem Baumschutzband kommt man auf ein Gewicht von ca. 1700 Gramm. Nichts für Lightweight -Backpacker, aber in den Kletterrucksack passt die Slackline schon noch irgendwie rein.
Das Balancieren auf der Slackline gibt es offensichtlich schon eine ganze Weile. Schon in den 60er Jahren vertrieben sich die Kletterer im bekannten „Camp 4“ im Yosemite-Nationalpark die Schlechtwetterzeit mit dem Balancieren auf den Absperrungen des Camps. Irgendwann wurde dann die Ausrüstung umfunktioniert und bis in die 80er Jahre entwickelte sich dann der Balanciergurt. Damals (und bei einigen Slacklines bis heute) bestand die gesamte Konstruktion aus vielen Einzelteilen, was einem schon beim Aufbau eine ganze Stange Fachwissen abverlangt.
Dies ist bei vielen Slacklines mittlerweile etwas einfacher. Die Line besteht nur aus zwei Teilen; der Ratsche und dem Seil. Das Seil hat an einem Ende eine Schlaufe, welche um einen Baum gelegt wird. Nachdem das andere Ende durch die Schlaufe gezogen wird, wird dieses am zweiten Baum mit der Ratsche befestigt. Die Ratsche wird ebenfalls mit einer Schlaufe um den Baum gelegt. Alles in allem dauert der Aufbau keine fünf Minuten und lohnt sich auch für kürzere Pausen.
Die Handhabung bei der Benutzung der Slackline hingegen ist im ersten Moment unvorstellbar schwierig. Da nützt auch die Gummierung oder das breite Band nichts. Erst nach ein wenig Übung merkt man, wie die Slackline funktioniert (oder eben auch nicht).
Im übrigen, die Gibbon TravelLine empfand ich als eine gute „Einsteigerline“. Ich denke dies lag vor allem an der Breite von 50mm (die Gibbon Slacklines sind alle so breit). Lines von anderen Herstellern sind teilweise nur halb so breit und damit auch entsprechend schwieriger zu begehen.
Neben der Slackline wird derzeit immer ein Baumschutz (z.B. Gibbon TreeWear) mit verkauft. Zugegebenermaßen halte ich die Matten nicht für die wichtigste Schutzmaßnahme und m.e. wichtigere Hinweise zum Schutz der Bäume hat Gibbon auf deren Seite zusammengeschrieben. Trotzdem sind die Matten natürlich ein guter zusätzlicher Schutz, insbesondere für die Bäume, an denen viel geslackt wird. Ein anderen Vorteil haben die Matten noch, denn sie schützen die Slackline zuverlässig vor Dreck und Rissen durch die Baumrinde und sorgen so für eine längere Lebensdauer der Line.
Vor dem ersten Training habe ich mich natürlich pflichtbewusst informiert, wie genau ich mit der Slackline arbeiten kann. Statt einer Highline, Waterline, Long Line oder Rodeo- bzw. Freestyle-Line habe ich es erst mal mit dem Spannen als Lowline ausprobiert (und bin bis jetzt noch nicht darüber hinaus gekommen ;)).
Der erste Einsatz der Line erfolgte bei uns auf dem Grundstück, da wir genügend starke Bäume haben. Wie ich bereits oben geschrieben habe, sind die ersten Versuche eher kläglich. Aber nach kurzer Zeit klappt zumindest das Stehen schon ganz gut. Geholfen hat mir da der Tipp von Wiebke (Bergfreunde), dass ich immer einen festen Punkt in der Ferne fixieren soll. Relativ schnell wollte ich dann auch Laufen, Drehen oder rückwärts gehen.
Beim Training habe ich auch festgestellt, dass kurze Übungen mit längeren Pausen besser sind; also immer und immer wieder nacheinander auf die Line zu steigen. Ich gehe davon aus, dass dies an den sonst ungenutzten Muskeln liegt, die sich langsam an die Beanspruchung gewöhnen müssen.
Seitdem ich mittlerweile zumindest zwei, drei Schritte sicher auf der Line laufen kann, ist diese immer mit dabei. Sie liegt im Kofferraum meines Autos und ist somit jederzeit einsatzbereit. 🙂
Den meisten Spaß hatten wir bisher mit der Slackline beim Sommerfest. Neben dem Feuer, dem Grill und anderen Sport- und Balancegeräten war es die Slackline, die am meisten belagert wurde.
Pluspunkte:
Minuspunkte:
Wie so oft, hat sich auch bei der Slackline herausgestellt, dass das Balancieren nicht nur „cool“ aussieht, sondern auch echt Spaß macht. Mittlerweile baue ich die Slackline fast überall auf; beim Zelten, im Garten, bei Partys und wo es sich sonst noch anbietet. Die größte Herausforderung ist lediglich, sich erst mal eine Line zu organisieren. Der Rest hat dann eher Suchtpotenzial. 🙂
Hersteller: http://www.gibbon-slacklines.com/
Hintergründe und Rekorde: http://en.wikipedia.org/wiki/Slackline und http://de.wikipedia.org/wiki/Slackline
Videos: http://www.youtube.com/
Kaufen: http://www.bergfreunde.de/slackline/
Gibbon Slacklines Travel Line für 52,46€–25% günstiger, am 9. August 2012 um 09:30 Uhr
[…] Auch auf der Blog Mybackpacking.de findet man einen ausführlichen Testbericht zu der Gibbon Slackline. Der Blogger Nico lobte auch hier wieder Punkte, wie den schnellen und einfachen Aufbau, das breite und Anfängerfreundliche Band, sowie den sehr hohen Fun-Faktor. Einzig bei dem vollem Ausreizen der Gesamtlänge hatte der Tester Probleme mit dem Spannen der Line, bis 12 Meter sollte es hier aber laut dem Blogger keine Probleme geben. (Quelle) […]
Testbericht: Gibbon Jibline | Das Backpacking.de-Reisetagebuch für Rucksacktouristen, am 11. September 2012 um 13:55 Uhr
[…] von Nico in Tests, Tipps & Tricks 0 Kommentare Trackback TweetVor einem Jahr habe ich meine ersten Gehversuche auf der Slackline unternommen. Mittlerweile stehe ich etwas sicherer auf dem Band und kann mich um […]
Gibbon Slacklines Travel Line für 52,46€–25% günstiger | OutdoorDeals.de, am 21. Dezember 2012 um 20:51 Uhr
[…] Auch auf der Blog Mybackpacking.de findet man einen ausführlichen Testbericht zu der Gibbon Slackline. Der Blogger Nico lobte auch hier wieder Punkte, wie den schnellen und einfachen Aufbau, das breite und Anfängerfreundliche Band, sowie den sehr hohen Fun-Faktor. Einzig bei dem vollem Ausreizen der Gesamtlänge hatte der Tester Probleme mit dem Spannen der Line, bis 12 Meter sollte es hier aber laut dem Blogger keine Probleme geben. (Quelle) […]