Geschrieben am 25.06.2011 von Nico in Tests, Tipps & Tricks 3 Kommentare Trackback
Kennt Ihr die Story vom antizyklischem Kaufverhalten. Man soll die Mützen kaufen, wenn es draußen richtig warm ist. Denn dann sind diese am preiswertesten. Ich gebe zu, bei mir klappt das nur selten. Mein Kopf kann einfach nicht an „Winter“ denken, wenn ich tauchen bin. 😉
Gelegentlich klappt es aber doch, auch wenn ich erst mal im Rahmen eines Tests darauf gestupst werden musste. Ihr werdet es ahnen, heute geht es nicht um ein sommertypisches Ausrüstungsstück. Um genau zu sein, es geht um eine Icebreaker-Fleeceweste.
Ob diese gut ist und auch an warmen Tagen ihren Zweck erfüllt lest Ihr in den nächsten Zeilen.
Eines ist mir nach dem Empfang der Icebreaker GT260 Midweight Quantum im übrigen gleich aufgefallen. „Trace me“ stand auf einem neongrün leuchtendem Schild. Damit wurde auf die Möglichkeit der Rückverfolgung des Herstellungsprozesses aufmerksam gemacht. Das klingt doch fast ein bisschen wie nachhaltig erzeugte Produkte, oder? Ob dem so ist, werde ich ebenfalls schauen.
Die Fleecejacke, dass fällt bereits beim ersten Tragen auf, ist sehr leicht. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass diese auf 97% Merinoschafwolle hergestellt ist. Die restlichen 3% sind LYCRA und zusammen wird der Stoff Icebreaker GT genannt. Wie gesagt sehr leicht und (das kann ich jetzt schon sagen) auch sehr warm.
Die Weste gibt es in den gewohnten Größen von S bis XXL und ist damit laut Hersteller Icebreaker für Männer von 1,71 bis 1,87m geeignet.
Auf den ersten Blick eignet sich die Weste bestens für den Einsatz beim Sport. An kälteren Tagen kann diese die Outdoorjacke ersetzen und hält trotzdem gut warm. Normalerweise – das muss ich ja zugeben – landet so ein Kleidungstück bereits bei den ersten Sonnenstahlen im Schrank und wird erst im Herbst wieder hervorgekramt.
Da ich die Weste und die entsprechenden Einsatzmöglichkeiten allerdings jetzt testen musste, habe ich diese als erste Wahl meiner Garderobe genutzt. Und es kam, wie es kommen musste. Im Grunde ist die Weste besser für den Alltag zu gebrauchen als viele andere Kleidungsstücke. Sei es der kurze Lauf am Morgen, die Runde mit dem Rad, Spazieren mit dem Sohnemann (hier werden ja im Sandkasten auch ganz besondere Anforderungen an die Kleidung gestellt 😉 ) oder einfach Abends am Grill sitzen. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, ärmellos durch die Welt zu laufen, kann man sich schnell nichts anderes mehr vorstellen.
Zugeben muss ich allerdings, dass ich bei jedem Blick auf die Weste sehnsüchtig die kalten Tage erwarte, an denen ich die Skating-Ski wieder auspacken darf.
Was kann man zur Handhabung einer Weste schon sagen. Sie muss passen, sie sollte zu schließen gehen. Und gut wäre es, wenn diese auch ein bisschen robust ist.
Da die Weste leicht tailliert geschnitten ist, macht sie eine „gute Figur“. Das dürfte für alle Gelegenheitssportler unter uns interessant sein. 🙂 Den Rest der Passform mach der angenehme Stoff, welcher sich gut an den Körper anfügt. Geschlossen wird die Weste, wie nicht anders zu erwarten, mit einem Reißverschluss.
Hervorzuheben ist hier der recht hohe Kragen. Dieser liegt dicht am Hals an und macht das ein oder andere Accessoires um den Hals überflüssig.Das ist Super!
Ein weiterer Vorteil ist, dass man den Reißverschluss durch die großen Zipper auch mit dünnen Handschuhen (wie man Sie beim Langlauf-Skifahren nutzt) öffnen und schließen kann.
Wie robust die Weste ist, kann ich derzeit noch gar nicht so genau sagen. Ich gehe aber davon aus, dass es sich verhält wie bei jeden Wollpullover: Nach dem Waschen frieselt die Wolle ein bisschen aus, verliert aber nicht an Ihrer guten Funktionalität. Mehr dazu kann ich in ein bis zwei Jahren sagen. 🙂
Eine letzte Funktion – die ich persönlich z.B. oft bei Laufkleidung vermisse – ist eine kleine Tasche mit Reißverschluss. In dieser verschwindet beim Start der Schlüssel und ist da sicher aufgehoben. Denn nichts ist schlimmer, als an einem kühlen Tag, total verschwitzt vor der verschlossenen Haustüre zu stehen und den Schlüssel verloren zu haben. 🙁 Falls ich es noch nicht gesagt hatte, von eben diesen Taschen bietet die Weste gleich zwei Stück.
Wer mich kennt weiß, ich achte darauf was ich wie und wo kaufe. Mir ist wichtig, dass ich z.B. nachvollziehen kann auf welchen Hof mein Essen hergestellt wird und was die Kuh als Futter bekommen hat. Bei der Nahrung gibt es da bereits eine ganze Menge Möglichkeiten fernab des Industrial Foods.
Bei der Kleidung – und meine ich auch die Outdoorkleidung – ist bei Thema Nachhaltigkeit und Transparenz noch ein sehr großer Nachholbedarf. Im letzten Jahr erst zeigte eine Studie die zum Teil katastrophalen Zustände bei der Herstellung bei Vaude, Jack Wolfskin, The North Face & Co.
Die schon lange als umweltfreundlich bekannten Neuseeländer haben hier mit der „Trace me“-Aktion vielleicht einen ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Gibt man den Code seines Kleidungsstückes in die Suchmaske ein, so werden dir die Farmen angezeigt, von denen die Wolle kommt. Auf den Herstellungsprozess wird leider nicht gesondert eingegangen. Hier zeigt uns aber auch ein Blick auf das Label in der Jacke warum: Ein „Made in China“ übermittelt sofort ein Bild in meinem Kopf.
Nicht desto trotz finde ich den Ansatz sehr gut, auch wenn er ein bisschen wie ein Marketing-Gag herüberkommt.
Pluspunkte:
Minuspunkte:
Meine persönliche Meinung? Weste fetzt! Bisher nutzte ich diese – wie oben Beschrieben – nur unter der langen Kleidung im Winter. Aber auch, oder besser gerade an kühlen Sommertagen spielt die Weste ihre Stärken aus.
Herstellerseite: http://www.icebreaker.com
mein BAA-Code: http://www.icebreaker.com/site/baacode
zum Produkt: http://www.icebreaker.com/site/
noch ein Artikel zum Thema „Nachhaltigkeit“: http://gipfelblick.blogspot.com
Katharina, am 25. Juni 2011 um 15:51 Uhr
Das Westen super praktisch sind und ich ohne nicht mehr Wandern gehe, hätte ich Dir auch verraten können 😉 ein echter Pluspunkt ist die Herstellung. Denn bei den regulären und bekannten Marken muss man echt ein schlechtes Gewissen beim Kauf bekommen, da die allesamt in China etc. produzieren. nix mit Nachhaltigkeit in der Produktion, da hilft dann auch die beste Werbekampagne nichts mehr.
Clara Clette, am 27. Juni 2011 um 09:03 Uhr
Vor ein Paar Tagen gab es auch einen Artikel in der Zeitung „Zeit“, der sich mit dem Thema beschäftit. http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-06/china-outdoor-fair-kleidung
Lieben Gruß, Clara
Nico, am 29. Juni 2011 um 12:47 Uhr
Phu, wieder rein vom Klettern. 🙂
@Katharina: Ja ich weis, aber Du kennst mich… ich will meine Erfahrungen selber machen 😉
Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist wirklich Interessant und wird viel diskutiert. Ich werde da mal dran bleiben.
vg Nico