Geschrieben am 28.09.2009 von Alexandra in Wissen 9 Kommentare Trackback
Mein Freund ist ein leidenschaftlicher Kletterer. Als ich nun in unserem Slowakei-Urlaub unten am Felsen stand und ihm beim Klettern zusah, kam mir der Gedanke, dass ich falls ihm etwas passieren würde gar nicht genau wusste mit welcher Notrufnummer ich einen Krankenwagen rufen könnte. Ein sehr ungutes Gefühl.
Daher habe ich mich nun nach dem Urlaub einmal hingesetzt und habe eine kleine Übersicht mit Notrufnummern weltweit zusammengestellt.
Denn egal wo dich dein Backpacking-Abenteuer hinführt: die Notrufnummer deines Reiselandes zu kennen, kann unter Umständen Leben retten. Auch wenn natürlich niemand hofft, dass du auf Reisen jemals in eine Notsituation kommen wirst, gehört zu einer guten Reisevorbereitung auch immer die Notrufnummer des jeweiligen Reiselandes zu kennen.
In allen Ländern der EU sowie auf Island, in Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz gilt der kostenlose Euronotruf 112. Wenn du diese Nummer wählst, wirst du mit einer Leitstelle verbunden, die dein Anliegen aufnimmt und dich dann an Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei weiterleitet. Diese Leitstellen sollten außerdem in der Lage sein Notrufe in verschiedenen Sprachen zu bearbeiten.
Mit dem Handy ist der Euronotruf meist auch ohne eingelegte SIM-Karte oder Eingabe der PIN wählbar. Allerdings muss seit kurzem wegen starkem Missbrauch in Belgien und teilweise auch in Italien, Rumänien, der Schweiz, Großbritannien und Zypern immer eine SIM-Karte eingelegt sein, um die 112 wählen zu können. Auch in Deutschland ist seit dem Juli 2009 das Herstellen von Notrufverbindungen ohne betriebsbereite SIM-Karte nicht mehr möglich.
Land | Rettungsdienst |
Albanien | 17 |
Belgien | 100 oder 112 |
Bulgarien | 150 oder 112 |
Dänemark | 112 |
Deutschland | 112 |
Estland | 112 |
Finnland | 112 |
Frankreich | 15 oder 112 |
Griechenland | 166 oder 112 |
Irland | 999 |
Island | 112 |
Italien | 118 oder 112 |
Kroatien | 94 |
Liechtenstein | 144 oder 112 |
Niederlande | 112 |
Norwegen | 113 oder 112 |
Österreich | 144 oder 112 |
Polen | 999 oder 112 |
Portugal | 117 oder 112 |
Rumänien | 112 |
Schweden | 112 |
Schweiz | 144 |
Slowakei | 150 oder 112 |
Slowenien | 112 |
Spanien | 061 oder 112 |
Tschechische Republik | 150 oder 112 |
Türkei | 112 |
Ungarn | 112 |
Vatikan Stadt | 118 |
Vereinigtes Königreich | 999 oder 112 |
Zypern | 112 |
Land | Rettungsdienst |
Kanada | 911 |
Mexiko | 066, 060 oder 080 |
USA | 911 |
Land | Rettungsdienst |
Costa Rica | 911 |
Dominikanische Republik | 911 |
Guatemala | 120 |
Honduras | 199 |
Jamaika | 110 |
Nicaragua | 118 |
Panama | 911 |
Land | Rettungsdienst |
Argentinien | 107 |
Bolivien | 118 |
Brasilien | 192 |
Chile | 131 |
Paraguay | 911 |
Uruguay | 911 |
Venezuela | 171 |
Land | Rettungsdienst |
Australien | 000 |
Fidschi | 911 |
Neuseeland | 111 |
Land | Rettungsdienst |
Bahrain | 999 |
China | 120 |
Myanmar | 199 |
Hong Kong | 999 |
Taiwan | 119 |
Indien | 102, 108, 104 |
Indonesien | 118, 119 |
Iran | 115 |
Israel | 101 |
Japan | 119 |
Südkorea | 119 |
Malediven | 102 |
Oman | 9999 |
Pakistan | 115 |
Sri Lanka | 110 |
Thailand | 1669 |
Vietnam | 115 |
Land | Rettungsdienst |
Algerien | 14 |
Ägypten | 123 |
Ghana | 193 |
Marokko | 15 |
Nigeria | 199 |
Tunesien | 190 |
Sudan | 999 |
Südafrika | 10177 |
Zimbabwe | 994 |
Heinz Grünwald, am 29. September 2009 um 11:25 Uhr
Wichtiger Artikel!
Ich war meistens wirklich sehr gut vorbereitet, allerdings hatte ich auch in Russland, China und der Mongolei keine Notrufnummer notiert – ich Nachhinein sehr riskant, gerade in solchen Ländern. Danke für die Liste.
Filou, am 8. Oktober 2009 um 10:59 Uhr
Auf unserer ersten Radreise durch Frankreich mit Zeltausrüstung hatten wir einen Notfall. Morgens um 03 Uhr hatte mein Mann einen Herzanfall. Abgesehen davon, dass meine Französischkenntnisse augenblicklich auf tiefstes Anfängerniveau zusammen schrumpften und ich sowieso eine Telefonphobie habe, gab es keinen Handyempfang. Eine Telefonkarte hatte ich auch nicht. Gottseidank funktionierte von 3 Kabinen am Campingeingang eine einzige und man kann Notrufe kostenlos absetzen. Soviel zum Vorspiel.
Nun zum Hauptproblem, das ich auch fünf Jahre nach diesem Vorfall ungelöst mit mir herum schleppe. Kein Notruf nützt etwas, wenn man nicht weiss, wo man sich befindet! Trotzdem vergesse ich regelmässig, mich um diese Info zu bemühen. Im Notfall würde ich mich meist nicht mal an den Namen des Ortes, an dem ich mich befinde, erinnern, vom Namen des Campingplatzes ganz zu schweigen. Für mich sollte gelten, dass ich diese Daten jeden Abend diszipliniert notiere und mir merke, wo das aufgeschrieben ist.
Also: die Notfallnummer zu wissen, ist das Eine, einen vollen Handyakku das andere. Aber zu wissen, wohin die Retter kommen müssen, ist wohl das Wichtigste von allem.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Glück!
Alex, am 9. Oktober 2009 um 09:23 Uhr
Hallo Filou,
danke für den Hinweis. Du hast natürlich Recht. Was nützt einem die tollsten Notrufnummer wenn man im Notfall plötzlich nen Blackout hat.
Ich habe mal nachgeschaut, was man gegen einen Blackout machen kann. Hier bin ich auf Folgendes gestoßen: Zuersteinmal ist ein Blackout die Folge einer unangemessen heftigen Angstreaktion in einer Stresssituation. Hier hilft nur eins: tief durchatmen & Ruhe bewahren. (sagt sich jetzt so einfach – ich weiß)
Konkret: 1. Bauchatmung um sich zu beruhigen – Auch wenn der Puls rast, die Atmung kann man kontrollieren: Hand auf den Bauch legen, komplett ausatmen, langsam tief in den Bauch einatmen, mehrfach wiederholen!
2. Gedankenstopp: Negative Gedanken wie „Ich schaffe es nicht“ vertreiben, indem man sich selbst „Stopp!“ sagt und positiv weiterdenkt: „Ich habe schon ganz andere Situationen gemeistert. Ich schaffe auch diese!“
Filou, am 9. Oktober 2009 um 10:11 Uhr
Hallo Alex,
Ich habe mich ev. etwas unklar ausgedrückt. Es ist nicht so, dass ich vergesse, wo wir sind, sondern mich vorher gar nicht informiere. Wir fahren den ganzen Tag Rad, machen irgendwo Kaffeehalt, irgendwo Mittagsrast und so weiter. Und am Abend geht das so weiter. Ich merke mir den Ort nicht und wenn da mehrere Campings sind, dann vergesse ich auch den Namen gleich wieder. Oft bezahle ich bar und nehme die Quittung nicht mit. Deswegen meinte ich, ich müsste mir jeden Abend einen Notfallzettel mit diesen Angaben machen. Tagsüber habe ich ja das GPS, da ist eine Standortangabe nicht so schwierig.
Bei deinem Punkt 2 musste ich übrigens lachen. Das geht nämlich nicht, wenn dein Liebster / deine Liebste in Lebensgefahr schwebt. Eine solche Situation hast du noch nie gemeistert. Dir ist also klar, dass es eine Sondersituation ist. Und du denkst dann auch nicht „ich schaff es nicht“. Ich war sicher, dass ich es schaffe, diese Frage stellte sich nie. Aber ich war mir nicht sicher, ob es auch mein Mann schafft.
Alex, am 9. Oktober 2009 um 11:07 Uhr
Hey Filou,
na da hab ich ja klassisch an dir vorbei geantwortet 😉
Und stimmt natürlich ist auch das ein Problem. In unserem Slowakei-Urlaub habe ich die Reiseplanung hauptsächlich meinem Freund überlassen. Er ist Halb-Slowake u kennt sich dementsprechend aus. Außerdem kann er diese furchtbar komplizierten Städtenamen aussprechen ohne sich dabei die Zunge zu brechen. 😉 Natürlich hat er auch immer erzählt wo wir jetzt hinfahren und wie das heißt. Hab ich mir trotzdem nicht gemerkt!
Als er dann so an seinem Felsen rumkraxelte und ich mir Gedanken über die Notrufnummer machte, habe ich ihn auch gleich nochmal nach dem Namen des Ortes gefragt wo wir grad sind. Doof nur: ich hatte es nach 10 Minuten auch schon wieder vergessen… Man (oder besser gesagt vergessliche Frau) müsste also wirklich – wie du schon sagst – regelmäßig Notfallzettelchen schreiben. Das Ding ist nur: Wer ist schon so diszipliniert? Vielleicht ist man das erst ab dem Moment wo einem mal so was Schlimmes wie dir mit dem Herzinfarkt deines Mannes passiert ist. Meinst du, du wirst es in deinem nächsten Urlaub durchhalten und jeden Abend so ein Zettelchen schreiben?
Filou, am 9. Oktober 2009 um 17:15 Uhr
Endlich ein Mann, der mich versteht! 🙂 *lol* Wir haben seit dem Vorfall schon 4 weitere Reisen unternommen und ich hatte nie einen Notfallzettel geschrieben. Aber ich lag oft mit offenen Augen und hämmerndem Herzen des Nachts im Zelt und dachte darüber nach, das ich hätte den Notfallzettel schreiben sollen. Oft genug wusste ich wirklich überhaupt nicht, wie ich hätte erklären können, wo wir sind. Nächstes Mal muss das besser werden. Wir planen Norwegens Küste mit dem Motorrad. Ich nehme mir fest vor, die Routine „Notfallzettel“ einzuführen. Dazu gehört auch ein Handy-Empfangstest. Bei Campings ist ja oft ein Anschlagbrett mit Notfallnummern. Das hängt auch nicht umsonst. 😉
Alex (Alexandra), am 19. Oktober 2009 um 12:50 Uhr
Sorry Filou aber ich muss dich entäuschen. Doch kein Mann, der dich versteht 😉 Auf jeden Fall bin ich gespannt ob du es auf deiner Norwegen-Tour schaffst die „Routine“ Notfallzettel einzuführen. Kannst uns ja berichten…
LG
Laura, am 27. Juli 2010 um 14:19 Uhr
Hallo..ich hoffe, dass mir jemand auf meine Frage antworten kann, auch wenn der letzte Thread schon etwas her ist 🙂
Wenn ich mich mit einer deutschen Rufnummer im Ausland befinde und eine Notrufnummer wählen möchte, dann muss ich sicherlich erst die Auslandsvorwahl vorwählen, oder?
Danke
Alexandra, am 6. August 2010 um 08:51 Uhr
Hallo Laura,
also soweit ich weiß gilt die Notrufnummer immer ohne Vorwahl. Es wird automatisch erkannt wo du dich befindest und dein Notruf wird dann automatisch an die nächstgelegene Rettungsstelle weitergeleitet.
Gruß
Alex